Vladimir Stoupel am 18.11. im 23. Pianosalon

Freitag, 18. November 2022 – 20.00 Uhr
Villa Esche (Parkstraße 58, 09120 Chemnitz)

23. Pianosalon – Vladimir Stoupel
Werke von Schubert, Skrjabin und Ravel

Vladimir Stoupel eröffnete unsere Konzertreihe der Pianosalons in der neu sanierten Villa Esche und war mehrfacher Gast, Artist in Residence, publizierte zwei CDs mit Programmen, die in diesem Hause erklangen und feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag, Alexander Skrjabin seinen 150. Gründe – genug also, Vladimir Stoupel mit seinen impressiven Interpretationen einzuladen und zu ehren.

Das Programm des Abends verspricht Sinnlichkeit mit Seltenheitswert. Hier können Sie schon einmal in das abschließende Werk des Abends, Maurice Ravels „La Valse” in Vladimir Stoupels Interpretation, hineinhören:

 

Franz Schubert (1797–1828) – Sonate e-Moll D. 566 (unvollendet)
Alexander Skrjabin (1872–1915) – Sonate Nr. 1 f-Moll op. 6
Maurice Ravel (1875–1937) – „La Valse” (Fassung für Klavier Solo vom Komponisten)

Vorverkauf:
Kategorie A 26 €, ermäßigt 22 €
Kategorie B 22 €, ermäßigt 18 €

Abendkasse:
Kategorie A 30 €, ermäßigt 26 €
Kategorie B 26 €, ermäßigt 22 €

Kartenverkauf online oder telefonisch: 0371 6949444 sowie in allen Freie-Presse-Shops in Ihrer Nähe.

Mit freundlicher Unterstützung der GGG im Rahmen der Konzertreihe WohnKULTUR und PŸUR-Tele Columbus AG

 

Das Programm des Abends beginnt mit einem wenig bekannten Juwel aus Franz Schuberts Katalog: seiner schönen, etwas naiven und sehr romantischen Sonate in e-Moll. Da sie aus lediglich drei Sätzen besteht, wird sie als „unvollendet“ betrachtet und deshalb sehr selten gespielt. Wobei der dritte Satz Allegretto, wie ein Lied ohne Worte komponiert, zu den schönsten melodischen Einfällen Schuberts gehört.

Es wird fortgesetzt mit der 1. Sonate von Alexander Skrjabin. Geschrieben wurde sie im Augenblick absoluter Verzweiflung: aufgrund der langwierigen Verletzung der rechten Hand (vermutlich eine Sehnenscheidenentzündung durch übermäßiges Klavierüben) sah der junge Skrjabin – durch sehr pessimistisch aufgestellte Ärzte bestärkt – seine gerade so erfolgreich begonnene Karriere des Klaviervirtuosen zusammenzubrechen. Selten ist es einem Komponisten gelungen, seine tiefsten Gefühle mit einer gnadenlosen Offenheit und fast chirurgischen Präzision nach außen zu vermitteln und sie dabei gleichzeitig in eine perfekte akademische Form zu gießen. Ein wohlwollender Geist sorgte aber dafür, dass der junge Komponist mit diesem tragischen Werk den äußerst einflussreichen russischen Mäzenen und Verleger Mitrofan Petrowitsch Beljajew begeistern konnte, der nicht nur diese Sonate als Skrjabins erstes Werk in seinem Verlag in Leipzig veröffentlichte, sondern ihn fortan unter seine Fittiche nahm und seine betrachtliche Komponistenkarriere förderte.

Maurice Ravel konzipierte das letzte Stück des Programms, La Valse, als eine Hommage an den Walzerkönig Johann Strauss. Nach seinen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg änderte Ravel das Konzept: La Valse schildert nun den Untergang der bürgerlichen Gesellschaft und erzählt in nur etwa 15 Minuten die Geschichte einer ganzen Epoche.