Mahan Esfahani

Seit seinem Debut 2009 hat Mahan Esfahani unermüdlich daran gearbeitet, dem Cembalo mit zahlreichen Konzerten und Liederabenden, in denen er sowohl barocke und klassische als auch zeitgenössische Musik vortrug, wieder einen festen Platz im regulären Konzertalltag sowie eine neue Relevanz zu verschaffen.

Esfahani wurde 1984 in Teheran geboren und wuchs in den Vereinigten Staaten von Amerika auf. Seinen ersten Klavierunterricht erhielt er von seinem Vater, bevor er als Jugendlicher Interesse am Cembalo zeigte. Er studierte Musikwissenschaft und Geschichte an der Universität von Stanford, wo er von George Houle unterwiesen wurde. Später arbeitete er in Boston intensiv mit Peter Watchorn zusammen und beendete seine Ausbildung schließlich bei der hoch angesehenen Cembalistin Zuzana Růžičková in Prag.

Er war von 2008 bis 2010 Teil des BBC New Generation-Programms, gewann den Borleti-Buitoni Trust-Preis und schaffte es 2014 in die engere Auswahl sowohl für den Award der Royal Philharmonic Society in der Kategorie „Instrumentalist des Jahres“ als auch für den Gramophone Award in der Kategorie „Künstler des Jahres“ – all diese Erfolge hatte es vorher auf dem Cembalo noch nicht gegeben. 2015 wurde er mit dem Newcomer of the Year-Award des BBC Music Magazine ausgezeichnet und in drei Kategorien für den Gramophone-Award nominiert: Beste barocke Instrumentalaufnahme, beste Instrumentalaufnahme und Künstler des Jahres.

In der kommenden Saison wird Esfahani unter anderem in der Oji Hall in Tokya, der Forbidden City Concert Hall in Beijing, der Sennheiser Concert Hall in Shanghai, im Utzon-Raum im Sydney Opera House, im Strand Theatre in San Francisco, in der 92nd Street Y (92Y) in New York, in der Kölner Philharmonie, im Sheldonian Theatre in Oxford, beim Schleswig Holstein Musik Festival, beim Heidelberger Frühling und in der Londoner Wigmore Hall auftreten. Mit letzterer pflegt er schon seit den Anfängen seiner Karriere eine Verbindung, aus der nun ein fünfjähriges Projekt mit dem Ziel, ab 2017 alle Kompositionen für Tasteninstrumente von Johann Sebastian Bach zur Aufführung zu bringen, entstanden ist. Als Verfechter der zeitgenössischen Musik erarbeitet Mahan Esfahani im Zeitraum 2016-17 zwei neue Auftragswerke: ein Cembalokonzert von Francisco Coll mit dem Kammerorchester Britten Sinfonia, und ein Konzert von Elena Kats-Chernin für das Melbourne Symphony Orchestra.

Seine facettenreiche Diskografie beinhaltet zwei von Kritikern gefeierte Aufnahmen für Hyperion – Die „Württembergischen Sonaten“ von Carl Philipp Emanuel Bach, die ihm 2014 einen Gramophone Award einbrachten, sowie die kompletten Pièces de Clavecin von Jean-Philippe Rameau, die ebenfalls für den Gramophone Award nominiert wurden und darüber hinaus 2014 in der jährlich von der New York Times veröffentlichten Liste der besten Aufnahmen Klassischer Musik auftauchten – und zwei Alben für die Deutsche Grammophon. Das erste Album für DG, „Time Present and Time Past“, wurde in Frankreich mit einem ‚Choc de Classica’ ausgezeichnet. Die im August 2016 erschienene Aufnahme von Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen wurde von der internationalen Presse intensiv gelobt und in die weitere Auswahl für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen. Weiterhin spielte er ein Werk von Henri Dutilleux mit der Seattle Symphony unter Leitung von Ludovic Morlot und ein Album für Wigmore Hall Live ein. Diese CD wurde mit einer weiteren Gramophone-Nominierung geehrt. Eine Corelli-Aufnahme mit der legendären Michala Petri – eine Zusammenarbeit, die ihm besonders am Herzen lag  – wurde 2016 mit einem ICMA ausgezeichnet.

© Bernhard-Musil / Deutsche Grammophon
Abschlusskonzert
Sonntag, 28.05.2017 20:00 Uhr
Schloßkirche Chemnitz
Schloßberg, 09113 Chemnitz, Sachsen