Im heutigen Beitrag unseres klingenden Adventskalenders machen wir einen Abstecher in die Popkultur. Manch einem mögen die Ohren bluten, dennoch ist der Popsong „Last christmas“ eines der erfolgreichsten Weihnachtslieder weltweit. Am 15. Dezember 1984 (nach anderen Quellen am 30. November oder 3. Dezember 1984) wurde das sympathisch kitschige Herzschmerz-Liedlein veröffentlicht. „Last Christmas“ platzierte sich am 30. November 2018 zum 130. Mal in den deutschen Singlecharts, womit die Single einen neuen Allzeit-Rekord aufstellte und fortan der erfolgreichste Dauerbrenner in den deutschen Singlecharts ist. Kein anderer Titel konnte sich bislang länger in den offiziellen deutschen Singlecharts platzieren.
Den Erfolg des Songs versucht der Autor Sebastian Hammelehle in einem Artikel in der Welt am Sonntag im Dezember 2004 wie folgt zu erklären:
„Das wirklich Besondere an dem Lied ist, daß Wham als erste Popband die Existenz von Weihnachten einfach hinnahmen: Sie überhöhten es nicht, indem sie versuchten, den Geist des guten, alten Fests der Prä-Rock-’n’-Roll-Ära wiederzubeleben – aber sie bekämpften es auch nicht. […] Vollends zeitlos wird der Hit durch das englische Wort last. Es geht ja gar nicht um das Jahr 1983, es geht immer um das vorige Jahr – diesmal also um 2003. Eine solche perpetuum-mobile-hafte Selbsterneuerung schaffen nur die wirklich großen Klassiker.“
(Sebastian Hammelehle: Ein Skilift in die Ewigkeit. In: Welt am Sonntag, 19. Dezember 2004)
Der Song regt immer wieder KünstlerInnen zur Auseinandersetzung an: zahlreiche Coverversionen und Parodien sind seit Veröffentlichung des Songs entstanden. Die durchaus poetische Fassung der Kölner Band Erdmöbel wollen wir ihnen gern für den heutigen Tag empfehlen.