junge MusikerInnen aus der Ukraine zu Gast in Chemnitz

Vom 24. bis zum 28. November 2022 wird die Sächsische Mozart-Gesellschaft e.V. eine Delegation des Staatlichen Musik-Lyzeums „Solomiyka Krushelnytska“ Lviv (Ukraine) zu Gast haben, welcher fünf SchülerInnen im Alter zwischen 14 uns 17 Jahren sowie zwei Lehrkräfte des international angesehenen Instituts angehören. Geleitet wird die Delegation von Oleh Sozanskyi, der neben seiner musikpädagogischen Tätigkeit über die Ukraine hinaus als Musiker und Spieler der Bandura bekannt ist. Neben vielfältigen Begegnungen mit Mitgliedern der inklusiven Kinder- und Jugendensembles der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. stehen Stadterkundungen auf dem Programm, die uns und unsere Gäste u.a. in die Kunstsammlungen Chemnitz, auf den Schloßberg und in die Chemnitzer Oper führen werden.
Am Sonntag, dem 27. November 2022, werden die MusikerInnen um 10.00 Uhr im Gottesdienst in der St. Petrikirche (Am Theaterplatz) musizieren und um 17.00 Uhr im Rahmen unseres Benefizkonzertes in der Kreuzkirche auf dem Chemnitzer Kaßberg auftreten.
Unter den vielfältigen und großzügigen Formen der Unterstützung dieses Besuchs danken wir besonders den privaten QuartiergeberInnen sowie dem Goethe-Institut, welches die Finanzierung der Reisekosten unterstützt.

Oleh Sozanskyi mit der Bandura, einem traditionellen Ukrainischen Zupfinstrument. (Foto ©Oleh Sozanskyi)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Staatliches Musik-Lyzeum „Solomiya Krushelnytska“ Lviv
Die Wurzeln dieser außergewöhnlichen musikalischen Bildungseinrichtung gehen zurück bis zum Anfang des neunzehnten Jahrhunderts, deren offizielle Eröffnung am 14. August 1838 stattfand. Initiiert wurde sie von Wolfgang Amadeus Mozarts Sohn Franz Xaver, der seit 1813 in Lemberg lebte, und Martin Barvinsky, dem Leiter der Lemberger Universität. Die Geschichte der ersten Jahrzehnte der Schule ist eng verbunden mit den Namen Johann Rukgaber (1799–1876), dem ersten Direktor, und Karol Mikuli (1821–1897), der sowohl das Musikgymnasium als auch die Musikakademie leitete.
1904 gründete Mykola Lyssenko (1842–1912, Komponist, Dirigent und Erforscher der ukrainischen Volksmusik) in Kyiv eine Musikhochschule, großen Einfluss auf die Gründung zahlreicher Musikschulen in ganz Galizien hatte. Seitdem hat sich das Konzept einer professionellen staatlichen Musikausbildung etabliert. Stanislav Lyudkevych und Vasyl Barvinsky, international anerkannte Vertreter der ukrainischen Musik, prominente und gefeierte Komponisten, Lehrer und Autoren des umfangreichen nationalen pädagogischen Repertoires, führten Reformen in der Musikausbildung durch.
Im Jahr 1939 wurde die Bildungseinrichtung reorganisiert und kombinierte sowohl die allgemeine Sekundar- als auch die spezialisierte Berufsmusikausbildung. Seit 1963 ist die Schule nach der herausragenden ukrainischen Opernsängerin Solomiya Krushelnytska (1872–1952) benannt.
Heute ist das Staatliche Musik-Lyzeum „Solomiyka Krushelnytska“ Lviv eine der renommiertesten kulturellen Bildungseinrichtungen der Ukraine. Unter seinen AbsolventInnen befinden sich weltberühmte Persönlichkeiten, die die nationalen Traditionen in der Weltmusikkultur repräsentieren. Fünf von ihnen wurden bisher beim renommierten Violinwettbewerb Nicolo Paganini in Italien ausgezeichnet.
Das Institut bietet gleichzeitig eine allgemeine Sekundar- und eine spezielle Musikausbildung an. In elf Abteilungen gibt es eine große Vielfalt an musikalischen Fachrichtungen: u.a. Klavier, Violine, Streichinstrumente, Blasinstrumente, Schlagzeug, aber auch das ukrainische Nationalinstrument Bandura. Für die GymnasiastInnen werden Wahlfächer angeboten, darunter Gesang, Musiktheorie und Musikgeschichte, Komposition, Volksmusik und Dirigieren. Ein wichtiger Aspekt des Bildungsprozesses dabei die aktive Veranstaltungstätigkeit des Lyzeums. Zahlreiche Konzerte, Wettbewerbe, Festivals, Meisterkurse und Konzertreisen sind fester Bestandteil eines jeden Studienjahres. Es ist diese geschickte Kombination von Musik- und Allgemeinbildungsunterricht, Einzelunterricht mit regelmäßiger Teilnahme an vielfältigen öffentlichen Veranstaltungen, die eine umfassende Entwicklung der zukünftigen KünstlerInnen ermöglicht.

 

Mit freundlicher Unterstützung des Goethe-Instituts.