Unter dem Titel Displaced Persons lädt Sinfonietta Dresden am Sonntag, dem 25. September 2022, um 17.00 Uhr zu einem Konzert in den Chemnitzer Kraftverkehr ein, worauf wir gern hinweisen:
Vertriebene, ermordete und vergessene Komponist:innen gab es zu allen Zeiten, im Dritten Reich, in Zeiten des Stalinismus und auch in unserer unmittelbaren, unfriedlichen Gegenwart. Die Werke dieser Künstler:innen wieder zum Klingen zu bringen, ihrer zu gedenken, wird Anliegen dieses Konzertes sein.
Ebenso Kompositionen, die sich mit Vertreibung und Flucht beschäftigen. Der über drei Länder verteilte schlesische Kulturraum steht im Fokus. Hier gilt es, einmalige musikalische Schätze zu heben. Die bisherige Recherche lieferte Partituren ans Tageslicht, die Gefahr laufen, dem kollektiven Gedächtnis zu entschwinden und es unbedingt wert sind, im Repertoire vertreten zu sein.
Stefan Frenkel und Karol Rathaus waren hochgeachtete Komponisten, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft Deutschland verlassen mussten. Edmund von Bock stammte aus Breslau, komponierte u. a. für Stefan Frenkel und starb als Wehrmachtsoffizier. Bei ihm stellen sich Fragen der Verantwortung von Kunst und Künstler:innen in der Gesellschaft. Diesen Diskurs möchten wir befördern. Iris ter Schiphorst, eine der renommierten Komponistinnen unserer Tage, entwickelt zu wichtigen Fragen unserer Zeit eine klare Haltung. Ihr Stück stellt die schmerzliche Frage: Warum lassen wir Europäer zu, dass Menschen, Geflüchtete, Vertriebene an unseren Grenzen sterben?Sinfonietta Dresden musiziert unter der Leitung von Prof. Milko Kersten.
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