Das Bandoneon kehrt nach Chemnitz zurück! Ab August erhält Anna-Lena Kreher Unterricht in der Musikschule Chemnitz.
Als Instrument und als die Musik von Astor Piazzolla verkörpert das Bandoneon den Tango in aller Welt schlechthin. Weniger bekannt aber ist, dass dieses Instrument als Concertina seinen Urspung in Chemnitz hat. Der Chemnitzer Carl Friedrich Uhlig (1790-1874) stellt im „Chemnitzer Anzeiger“ sein „Accordion neuer Art“ vor, welches als Deutsche Concertina bezeichnet und später in Sachsen hergestellt von Heinrich Band mit veränderter Tonanordnung und Tastendisposition als Bandonion im Rheinland verdienstvolle Verbreitung fand. Zu Tausenden im erzgebirgischen Carlsfeld von der Firma Arnold Arnold hergestellt und weltweit exportiert wurde das Bandoneon berühmt und legendär, in vielen Liedern von mythischer Aura umgeben besungen.
Bereits 2001 gab zur Geschichte der Instrumente im Chemnitzer Schloßbergmuseum dazu eine bedeutende Ausstellung, 2014 im Rahmen des Sächsischen Mozartfestes ein internationales Festival „Tango Industrial“ und mit der Kulturhauptstadtbewerbung Chemnitz 2025 besinnen sich die Chemnitzer dieser Tradition und es regen sich Impulse, das Bandoneon als Instrument der Leidenschaft sowohl im Tango als auch in Klassik und anderen Stilrichtungen spiel-, hör- und erlebbar zu machen. Im Rahmen der Förderung 100Mozartkinder der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e. V. wurden folgerichtige Kontakte geküpft und die grundlegenden Weichen dafür gestellt, dass interessierte Kinder und Jugendliche das Bandoneon ab August an der Stadtischen Musikschule durch den Dresdner Bandoneonisten Jürgen Karthe erlernen können.
„Ich lerne jetzt im elften Jahr an der Musikschule Akkordeon und bin gespannt, anstatt auf Tasten auch einmal auf Knöpfen zu spielen“, begründet die junge Chemnitzerin, warum sie sich als Erste auf das Angebot zum Bandoneonunterricht gemeldet hat. „Anna-Lena ist eine sehr begabte Akkordeonspielerin“, sagt Musikschulleiterin Nancy Gibson, die sich glücklich über die Vergabe des Instruments, das von der Bandonionfabrik Klingenthal am vergangenen Dienstag zeigte zur Verfügung gestellt wurde. „Wir vertreiben unsere Instrumente weltweit an Konservatorien und Schulen und sind natürlich sehr interessiert daran, dass es mit dem Bandoneonspiel auch in Deutschland aufwärts geht“, erklärt Geschäftsführerin Anja Rockstroh, warum sie das wertvolle, eigens für junge Spieler und Frauen mit kleinen Händen gefertigte Instrument mit 142 Tönen gestiftet hat.
Da das Bandoneon hierzulande noch als selten gespieltes Instrument gilt, werden die Unterrichtsgebühren halbiert, kündigt Musikschulleiterin Nancy Gibson an. Anmelden könnten sich Interessenten jeden Alters. Ziel ist, dass in drei bis vier Jahren 20 bis 30 Schüler in Chemnitz Bandoneonspielen lernen.“ (Freie Presse 15.7.)
Weiteres Interesse von einem weiteren Mozartkind, das Instrument zu erlernen, wurde bereits signalisiert.
Anmeldungen sind über die Städtische Musikschule und die Sächsische Mozart-Gesellschaft e. V. möglich.
Fotos Wolfgang Schmidt
Ehrenmitgliedschaft und neues Vorstandsmitglied
Auf seiner gestrigen Vorstandssitzung am 14.7. beglückwünschten wir nach der Bestätigung durch die Mitgliederversammlung Gert Gauder für seine jahrzehnte langen Verdienste um die Sächsische Mozart-Gesellschaft und seines sozial-kulturellen Bildungsnetzwerkes zur Ehrenmitgliedschaft nach seinem Ausscheiden als 1. Vorsitzender aus dem Vorstand des Vereins.
Klaus Kluge begrüßen wir herzlich als neu gewähltes Vorstandsmitglied und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit für das Wirken des Vereins. Unser Vorstand ist seit dem 7. Juli 2020 wie folgt besetzt.
Franz Wagner-Streuber – 1. Vorsitzender
Dr. Franziska Tauber – 2. Vorsitzende
Ullrich Löschner – Schatzmeister
Jörg Ivandic – Schriftführer
Rita Hoffmann – Vorstandsmitglied
Klaus Kluge – Vorstandsmitglied
Lutz Lange – Vorstandsmitglied