Sonntag, 2. November 2025 – 17.00 Uhr
Schloss Waldenburg, Peniger Straße 10
Georg Göhler und die Waldenburger Tafelrunde
Jana Büchner – Sopran
Georg Christoph Sandmann – Klavier
Kartenverkauf auch über die Geschäftsstellen der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V.:
Freundeskreis Waldenburg (Peniger Straße 3, 08396 Waldenburg)
montags 9-12 Uhr und 14-16 Uhr
Tel. +49 37608 284130 eMail: steffi.grigo@mozart-sachsen.de
Hauptgeschäftsstelle Chemnitz (Hartmannstraße 7c, 09111 Chemnitz)
montags bis freitags 9-16 Uhr
Tel. +49 371 6949444 eMail: info@mozart-sachsen.de
Tickets außerdem in allen Freie-Presse-Shops in Ihrer Nähe und online
Im Jahre 2024 jährten sich sowohl der 150. Geburtstag als auch der 70. Todestag einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, eines Künstlers, der mit seinem vielseitigen Wirken und seiner zutiefst humanistischen Haltung in die erste Reihe der europäischen Musikgeschichte der 1. Hälfte des 20.Jahrhunderts gehört. Der in Zwickau 1874 geborene und 1954 in Lübeck gestorbene Dr. Karl Georg Göhler war ein deutscher Komponist, Dirigent, Musikerzieher und -kritiker von besonderem Format, der es verstand, im dichten Kontakt mit den Größen seiner Zeit unermüdlich eine Brücke zwischen der Tradition des 19. Jahrhunderts und den enormen Entwicklungen und Neuerungen des 20. Jahrhunderts zu bauen.
Schon allein seine 23000 Briefe, die sich im von der Ratsschulbibliothek Zwickau verwalteten Nachlass befinden, zeugen von seiner beispiellosen Vernetzung mit fast allen großen Komponisten, Dirigenten sowie verschiedenartigen Persönlichkeiten seiner Zeit.
Sein dirigentischer Lebensweg ist ein markanter Spiegel der gesamtdeutschen Geschichte. In Leipzig ab 1893 bestens ausgebildet führte ihn seine enorme Dirigentenkarriere von Leipzig aus über Altenburg, Karlsruhe, Hamburg, Halle, Dresden bis nach Lübeck, wo er 1915 zum Nachfolger von Wilhelm Furtwängler berufen wurde. Gastdirigate verpflichteten ihn im europäischen Rahmen nach Holland, Schweden und Italien. Wichtige Stationen waren dabei die Berufung zum Musikalischen Leiter der „Neuen Oper“ Hamburg 1913, sein prägendes Wirken im Zusammenhang mit der großen Verdi-Renaissance an vielen großen deutschen Opernhäusern und der damit verbundenen langjährigen Tätigkeit als Generalmusikdirektor am Landestheater Altenburg mit zahlreichen Erstaufführungen an dortiger Bühne, wie z.B. Wagners „Ring des Nibelungen“ 1909 und 1910 Puccinis „Madame Butterfly“. Neben seiner Förderung der Musik von Anton Bruckner, Max Reger und vor allem Gustav Mahler waren seine Einrichtungen der Verdi-Oper „La forza del destino“, „Luise Miller“ u.a. in eigener deutscher Übersetzung in Hamburg ab 1913 eine einzigartige Pioniertat in der deutschen Opernlandschaft.
Göhler verkörperte ebenso noch wie einige seiner Zeitgenossen die besondere, europäische Tradition des 19. Jahrhunderts der Dirigenten-Komponisten. Er hinterließ ein umfangreiches und vielfältiges kompositorisches Schaffen, sowie zahlreiche musikwissenschaftliche Schriften und auch umfangreiche Kritiken.
In diesem Zusammenhang muss seine aktive Rolle in der sogenannten, fast legendären „Waldenburger Tafelrunde“, einem außergewöhnlichem Kreis von Intellektuellen, Künstlern und Kunstförderern aus ganz Deutschland unter der Führung des Präsidenten der deutschen Kunstgesellschaft, Günter Fürst von Schönburg-Waldenburg ab den 1920er Jahren Erwähnung finden. Diese Aktivitäten waren immer ein reger Ort geistigen und kulturellen Austausches sowie mehrerer Uraufführungskonzerte. Herausragende Persönlichkeiten, wie Prof. Werner Deetjen, Direktor der Weimarer Landesbibliothek und Präsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft, oder auch der Generalmusikdirektor der Staatskapelle Dresden, Fritz Busch fanden sich hier ein.
Jana Büchner, erste Trägerin des Sächsischen Mozartpreises 2002, und Georg Christoph Sandmann lassen anhand seiner Lieder diese Ausnahmepersönlichkeit lebendig werden.
Eine Veranstaltung der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. Freundeskreis Waldenburg, gefördert durch den Kulturraum Vogtland-Zwickau und die Stadt Waldenburg, mit freundlicher Unterstützung durch die Sparkasse Chemnitz.
Foto: Jana Büchner – ©Annelie Brux