Heute sind wir in unserem klingenden Adventskalender beim Mozartpreisträger des Jahres 2005 angekommen, dem großen Sänger und mit ganzem Herzen musizierenden Dirigenten
Peter Schreier
Foto © Archiv der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e. V. 2013
Festkonzert zum 10. Geburtstag des Chemnitzer Barockorchesters
Aufgewachsen im sächsischen Gauernitz, wurde Peter Schreier 1943 in den Dresdner Kreuzchor aufgenommen und vom Chorleiter Rudolf Mauersberger als Talent entdeckt. Bereits als Knabenalt machte Peter Schreier auf sich aufmerksam, was Tonaufnahmen aus dieser Zeit dokumentieren. Der Kreuzkantor komponierte für ihn eine Reihe von Solopartien, u. a. das „Nocturno“, das „Vaterunser“ aus der „Geistlichen Sommermusik“, das „De profundis“ aus dem Dresdner Requiem und mehrere Volksliedbearbeitungen.
Nach seinem Stimmbruch wurde Schreier Tenor. Die Evangelistenpartien der Oratorien Johann Sebastian Bachs machten ihn weltweit bekannt. Schreier sang zudem etliche Rollen in Opern (Fidelio, Die Entführung aus dem Serail, Die Zauberflöte, Das Rheingold, Pfitzners „Palestrina“, meist an der Berliner Staatsoper Unter den Linden.
Er zählte zu den führenden Musikern in der DDR und erwarb sich auch international Reputation – mancher spricht vom „gesanglichen Exportschlager“ der DDR –, die ihn an die großen Opernbühnen und zu den bedeutenden Festspielen der Welt, etwa den Salzburger Festspielen, führte. Sein Album „Peter Schreier singt Weihnachtslieder“ war mit rund 1,4 Millionen Exemplaren der mit Abstand meistverkaufte Tonträger in der Geschichte der DDR.
Schreiers Repertoire war breit gefächert; neben dem Lied- und Oratorienbereich, einem seiner Meisterbereiche, wirkte er im Opern- aber auch im Operettenfach (etwa als Orpheus in der Dresdner Aufführung von Jacques Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“). Von 1984 bis 1990 war er Präsident des „Kuratoriums Schauspielhaus Berlin“ (später Konzerthaus Berlin), dem auch Theo Adam angehörte. Als Sänger war Peter Schreier letztmals am 22. Dezember 2005 in Prag als lyrischer Tenor zu erleben. Danach beendete er seine internationale Gesangskarriere. Bereits seit 1981 Honorarprofessor für Gesang, leitete internationale Meisterklassen für Gesang. Als Dirigent arbeitete er u. a. mit den Berliner Philharmonikern, den Hamburger Symphonikern, der Staatskapelle Dresden, den Wiener Symphonikern, dem Mozarteum-Orchester Salzburg, dem Gürzenich-Orchester, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und dem Los Angeles Philharmonic Orchestra zusammen.
Am 25. Dezember 2019 starb Schreier mit 84 Jahren nach langer Krankheit.